- 07.10.2020
- Martin Herfurt
OSINT 2020: Österreich
Abschließende IT-Security Auswertung von öffentlicher Information zu österreichischen Unternehmen …
Mehr lesenIm gesamten Bundesland Kärnten haben 30.77% der Betriebe ein stark erhöhtes Risiko für Cyber-Angriffe.
Im Mai 2020 wurde für ca. 52.000 österreichische Unternehmen, die aufgeteilt nach Bundesland/Bezirk und Branche aus öffentlichen Quellen bezogen wurden, eine sogenannte OSINT-Studie durchgeführt. OSINT steht für Open Source Intelligence und bedeutet, dass Informationen aus frei verfügbaren, offenen Quellen verwendet werden. Ziel war es herauszufinden, wie Unternehmen mit bereits - teilweise länger - bekannten Sicherheitslücken in ihrer öffentlich erreichbaren IT-Infrastruktur umgehen und sich vor Hackerangriffen schützen. Erste Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass bei einem überraschend großen Anteil der Unternehmen (nicht gepatchte) und daher bekannte IT-Sicherheits-Schwachstellen vorliegen, die Hacker für Angriffe, Datendiebstahl oder ähnliches leicht nutzen können.
“In Zeiten von Corona und Home-Office sind das leider keine guten Nachrichten. Bekannte IT-Sicherheitsschwachstellen die älter als 1 Jahr sind, sind verantwortlich für einen Großteil (90%) der erfolgreich durchgeführten Cyber-Angriffe auf IT-Infrastruktur.”,so Martin Herfurt, der Studienautor.
Die unschönen Konsequenzen von Cyber-Angriffen sind bekannt: Es kommt zu Datenleaks, Systemausfällen und zur kriminellen Verwendung betroffener Systemen. Das hat zur Folge, dass auf diese Weise kompromittierte Unternehmen ihr erarbeitetes Know-How an Mitbewerber*innen verlieren. Ihre Reputation leidet und sie haben infolge solcher Angriffe mit wirtschaftlichen Konsequenzen zu rechnen.
Prominentes Beispiel: Das US-Amerikanische Unternehmen GARMIN erlitt erst kürzlich einen Ransomware-Angriff, bei dem großer wirtschaftlicher Schaden und der Verlust von Reputation die Folge waren. Kolportiert wird, dass GARMIN eine zweistellige Millionensumme an “Lösegeld” zahlen musste
30.77% der Unternehmen in Kärnten weisen kritische Schwachstellen in ihrer öffentlich erreichbaren Server-Infrastruktur auf. Im Bezirk Feldkirchen liegt dieser Wert bei 36,55%.
Im Bezirk Feldkirchen ist im Schnitt jedes Unternehmen mit 24,86 Schwachstellen belastet. Dieser Wert ist mehr als das doppelte als der Mittelwert 10,3 für das gesamte Bundesland Kärnten.
Das Schwachstellenalter - die Zeit die eine Schwachstelle bekannt ist und nicht von Betriebern behoben wurde - im Bundesland Kärnten ist zu 86,24% älter als zwei Jahre. Ist eine Schwachstelle älter als ein Jahr, so steigt das Risiko für deren Ausnutzung signifikant.
Betroffene Unternehmen können eine kostenlose Übersicht der identifizierten Schwachstellen ihrer Server-Systeme per E-Mail anfordern.
Hinter der Studie steht ein innovatives Salzburger Start-up, dass sich auf IT-Risikoabschätzungen und IT-Security spezialisiert hat. Als Experte für Applikations-Sicherheit hilft der “IT-Wachdienst” großen und kleinen Unternehmen dabei rasch und effizient ihr IT-Security Risiko zu minimieren. So bietet “IT-Wachdienst” – neben IT-Sicherheitsberatung und Sicherheitsüberprüfungen - auch regelmäßig durchgeführte Schwachstellen-Scans für Unternehmen an.
DI(FH) Martin Herfurt ist geschäftsführender Gesellschafter der “toothR new media GmbH” mit Sitz im Land Salzburg. Seit etwa 20 Jahren befasst sich er sich intensiv mit dem Thema IT-Sicherheit. Unter anderem ermöglichte ihm die frühe, einschlägige Arbeit im Bereich Bluetooth Sicherheit und die daraus folgende Zusammenarbeit mit der Bluetooth SIG – dem Standardisierungskörper für den Bluetooth Standard – zahlreiche Vorträge auf internationalen IT-Sicherheitskonferenzen.
Nach mehrjähriger Tätigkeit als IT-Sicherheitsberater und Penetrationstester, kooperiert Martin Herfurt seit 2014 mit dem deutschen Unternehmen “Greenbone Networks GmbH,” welches den Unternehmensfokus im Bereich professionellen Schwachstellen-Managements hat.
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