- 21.09.2020
- Martin Herfurt
OSINT 2020: IT-Sicherheit in Wien
IT-Security Auswertung von öffentlicher Information zu wiener Unternehmen
Mehr lesenIm gesamten wiener Stadtgebiet haben 31% der Betriebe ein stark erhöhtes Risiko für Cyber-Angriffe.
Im Mai 2020 wurde für ca. 52.000 österreichische Unternehmen, die aufgeteilt nach Bundesland/Bezirk und Branche aus öffentlichen Quellen bezogen wurden, eine sogenannte OSINT-Studie durchgeführt. OSINT steht für Open Source Intelligence und bedeutet, dass Informationen aus frei verfügbaren, offenen Quellen verwendet werden. Ziel war es herauszufinden, wie Unternehmen mit bereits - teilweise länger - bekannten Sicherheitslücken in ihrer öffentlich erreichbaren IT-Infrastruktur umgehen und sich vor Hackerangriffen schützen. Erste Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass bei einem überraschend großen Anteil der Unternehmen (nicht gepatchte) und daher bekannte IT-Sicherheits-Schwachstellen vorliegen, die Hacker für Angriffe, Datendiebstahl oder ähnliches leicht nutzen können.
“In Zeiten von Corona und Home-Office sind das leider keine guten Nachrichten. Bekannte IT-Sicherheitsschwachstellen die älter als 1 Jahr sind, sind verantwortlich für einen Großteil (90%) der erfolgreich durchgeführten Cyber-Angriffe auf IT-Infrastruktur.”,so Martin Herfurt, der Studienautor.
Die unschönen Konsequenzen von Cyber-Angriffen sind bekannt: Es kommt zu Datenleaks, Systemausfällen und zur kriminellen Verwendung betroffener Systemen. Das hat zur Folge, dass auf diese Weise kompromittierte Unternehmen ihr erarbeitetes Know-How an Mitbewerber*innen verlieren. Ihre Reputation leidet und sie haben infolge solcher Angriffe mit wirtschaftlichen Konsequenzen zu rechnen.
Prominentes Beispiel: Das US-Amerikanische Unternehmen GARMIN erlitt erst kürzlich einen Ransomware-Angriff, bei dem großer wirtschaftlicher Schaden und der Verlust von Reputation die Folge waren. Kolportiert wird, dass GARMIN eine zweistellige Millionensumme an “Lösegeld” zahlen musste
31,24% der Unternehmen in der Stadt Wien weisen kritische Schwachstellen in ihrer öffentlich erreichbaren Server-Infrastruktur auf.
Die Klasse der mittelgroßen Unternehmen (6-15 öffentliche IP-Adressen) konnten zu 49% mit bekannten Schwachstellen auf ihrer öffentlichen Server-Infrastruktur in Verbindung gebracht werden.
Im Schnitt sind die Unternehmen in der Stadt Wien mit 10.22 Schwachstellen pro Unternehmen und 2,59 Schwachstellen pro betrachtetem Serversystem belastet.
Das Alter von 85,95% der auf wiener Infrastruktur identifizierten Schwachstellen existieren bereits länger als 2 Jahre. Somit ist das Risiko für deren Ausnutzung mittels einschlägiger Tools stark erhöht.
Betroffene Unternehmen können eine kostenlose Übersicht der identifizierten Schwachstellen ihrer Server-Systeme per E-Mail anfordern.
Hinter der Studie steht ein innovatives Salzburger Start-up, dass sich auf IT-Risikoabschätzungen und IT-Security spezialisiert hat. Als Experte für Applikations-Sicherheit hilft der “IT-Wachdienst” großen und kleinen Unternehmen dabei rasch und effizient ihr IT-Security Risiko zu minimieren. So bietet “IT-Wachdienst” – neben IT-Sicherheitsberatung und Sicherheitsüberprüfungen - auch regelmäßig durchgeführte Schwachstellen-Scans für Unternehmen an.
DI(FH) Martin Herfurt ist geschäftsführender Gesellschafter der “toothR new media GmbH” mit Sitz im Land Salzburg. Seit etwa 20 Jahren befasst sich er sich intensiv mit dem Thema IT-Sicherheit. Unter anderem ermöglichte ihm die frühe, einschlägige Arbeit im Bereich Bluetooth Sicherheit und die daraus folgende Zusammenarbeit mit der Bluetooth SIG – dem Standardisierungskörper für den Bluetooth Standard – zahlreiche Vorträge auf internationalen IT-Sicherheitskonferenzen.
Nach mehrjähriger Tätigkeit als IT-Sicherheitsberater und Penetrationstester, kooperiert Martin Herfurt seit 2014 mit dem deutschen Unternehmen “Greenbone Networks GmbH,” welches den Unternehmensfokus im Bereich professionellen Schwachstellen-Managements hat.
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